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Andreas Herzog |
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Andreas Herzog |
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Pilatus PC-24
Der diesjährige 1. August, unserem Schweizer Nationalfeiertag, bedeutete insbesondere für die Pilatus Flugzeugwerke AG nicht nur ihr 75 jähriges Jubiläum sondern auch ein „Meilenstein“ in der Firmengeschichte mit dem Rollout des ersten in der Schweiz gebauten Businessjet! Über 25‘000 Gäste haben ein Spektakel allererster Güte an diesem denkwürdigen Tag in Stans erleben dürfen. Genau nach diesem Motto hat Pilatus den PC-24 erstmals seinen Kunden, Partnern, den Mitarbeitern und der grossen Öffentlichkeit vorgestellt. Selbst der Wettergott zeigte sich in bester Festlaune. Doch lesen Sie selbst und geniessen Sie die farbenfrohen Bildimpressionen im Bericht.
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„Typisch, einmalig, unverwechselbar – Pilatus!“
Schon in den frühen Morgenstunden pilgerten die Familien samt Kindern, den Aviatik-Enthusiasten und den geladenen Gäste nach Stans in Nidwalden, dem Sitz der Pilatus Flugzeugwerke AG um dem grossen Ereignis „Live“ beiwohnen zu können. Der Verkehr auf den Autobahnen und den Zufahrtsstrassen zum Event-Gelände glich, gelinde gesagt, der Rushhour in Manhattan, New York nach Feierabend. Ein Durchkommen war fast unmöglich doch vorbildlich durch die zusätzlichen Einsatzkräfte der hiesigen Polizei und ihren Kollegen aus den anderen Kantonen gelöst. Vor Ort hiess es sich erst einmal zu orientieren.
Kein Problem; war doch alles bestens ausgeschildert. Angekommen auf dem Gelände und in der Medienlounge war ein Kaffee zur Stärkung angesagt. Dort im VIP-Zelt befand sich auch das Mockup des PC-24 das ich im Mai (EBACE) in Genf schon einmal verpasst hatte. Nun wollte ich mir einen ersten Eindruck des Inneren verschaffen wie der zukünftige Businessjet denn nun aussehen würde. Die Zeit verstrich und es war angesagt sich auf die Tribünen zu begeben. „The Show will beginn“
Kaum den Platz eingenommen erschienen um 11:11h von der anderen Seite des Flughafengeländes 75 landwirtschaftliche Traktoren alle aus Schweizer Produktion der vergangenen Jahrzehnte die wohl auch das Jubiläum „75 Jahre Pilatus“ symbolisieren sollten. Eine beindruckende Parade. Kurz danach schwebte der Pilatus PC-6 Turbo-Porter, V-622, der Patrouille Suisse in einem steilen Manöver Richtung Festgelände ein. An Bord unser Verteidigungsminister und Bundesrat, Ueli Maurer inklusive seinem Weibel die in bester Laune vom Pilatus CEO, Oscar J. Schwenk, empfangen wurden.
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75 Jahre Jubiläum
Moderiert durch Kurt Zurfluh, bekannt als Moderator beim Schweizer Fernsehen, wurde die fliegerische Geschichte von Pilatus dem Publikum in eindrucksvoller Weise nahe gebracht.
Alle von Pilatus je in Serien gebauten Flugzeuge gaben sich ein „Stelldichein“ an diesem sommerlichen Tag. Angefangen beim ersten Trainingsflugzeug dem P-2 (1945) bis zum Vorgänger des PC-7 dem P-3 (1953), dem B4/PC-11 (1970er) Segelflugzeug das vom amtieren Weltmeister Johan Gufstafsson vorgeflogen wurde, bis zum legendären Basistrainer dem PC-7/PC-7 MkII (1960 bis 1990), dem PC-9M (1996) und dem neusten Modell dem PC-21 (2002) zeigten die Piloten ihr bestes Können am Himmel über der Innerschweiz. Aber auch die zivilen Flugzeuge kamen nicht zu kurz. In eindrucksvoller Weise zeigte der schon fast legendäre PC-6 „Turbo-Porter“ seine eindrücklichen Eigenschaften als STOL-Flugzeug! In einer dreier Formation zeigte Pilatus wohl sein erfolgreichstes Produkt im zivilen Sektor; den PC-12NG dem besten Single Engine Flugzeug auf dem Markt. Mit 1‘300 verkauften Flugzeugen ist der PC-12 eines der Standbeine von Pilatus.
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Das Highlight „Der Rollout“
Gegen 13:00h war es dann soweit und der PC-24 wurde dem Publikum vorgestellt.
Gezogen von 24 Pferden des Trains der Schweizer Armee (Symbolisch für die Zahl „24“) bahnte sich das neuste „Baby“ von Pilatus seinen Weg zur Festarena auf der anderen Seite des Flughafengeländes. Auf einem grossen Schweizer Kreuz auf dem Tarmarc kam schlussendlich der Prototyp HB-VXA vor dem Publikum zum Stehen. Der komplett neu entwickelte PC-24 vereinigt die traditionellen Werte von Pilatus wie Vielseitigkeit, Effizienz und Schweizer Präzision erstmals in einem Jet. Der PC-24 ist weltweit der erste Businessjet der serienmässig mit einem Frachttor (1,25 m x 1,30 m) ausgerüstet ist und auf kurzen, unbefestigten Naturpisten starten und landen kann.
In seiner denkwürdigen Ansprache betonte CEO Oscar J. Schwenk die Wichtigkeit des Schweizer Standortes. Wir zitieren: „Mit unserer heutigen Feier bekennen wir uns zum Denk- und Werkplatz Schweiz. Hier in Stans ist unsere Firma vor genau 75 Jahren entstanden. Hier in Stans sind wir gewachsen und hier in Stans wollen wir auch in Zukunft Flugzeuge produzieren und weltweit verkaufen.“
Auch Bundesrat Ueli Maurer konnte seine Gefühle kaum in Grenzen halten. Anlässlich seiner Festrede würdigte er die Errungenschaften und den Erfolg von Pilatus und gab den tausenden von Zuschauern zu verstehen, dass sie stolz sein dürfen auf ein solches Schweizer Unternehmen. Gleichzeitig gab er offiziell bekannt, dass auch die Schweizer Regierung den PC-24 als neuen Bundesrats-Jet bestellt hat und die Verträge mit Pilatus im Juli 14 unterschrieben worden sind. Der neue Bundesrat Jet wird in den kommenden Jahren die schon etwas ältere Cessna 560XL Citation Excel, T-784 ersetzen.
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Also lasst uns Feiern!
Über 120 Artisten, Gesangsvereine, Alphornbläser, Trachtengruppen und mehr als 160 Mitarbeiterkinder haben mit ihren Darbietungen den Rollout zu einem unvergesslichen Ereignis für die hochkarätige Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Armee, so wie Gästen, Kunden und Fans von Pilatus erstrahlen lassen. Den krönenden Abschluss bildete ein Feuerwerk aus Gold/silbernen Konfetti und Luftschlangen, begleitet durch Nebel die auf der Festarena und dem PC-24 niedergingen.
So ging der offizielle Festakt gegen 14:00h zu Ende. Anschliessend lud Oscar J. Schwenk die geladenen Medienvertreter noch zu einer Pressekonferenz ein und stellte sich den Fragen der Journalistinnen und Journalisten. Gefeiert wurde jedoch noch bis in den späten Nachmittag!
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Die Erfolgsstory von Pilatus
Wie kam es eigentlich dazu dass ein kleines Unternehmen einen solchen Erfolg auf dem stark umkämpften Markt der Luftfahrt-Giganten erreichen konnte? Eigentlich simpel und clever; zumindest aus meiner Sicht. Fachwissen, Liebe zum Detail, Qualitätsbewusstsein, beherrschen der neusten Technologien und das Wissen in einer grossen Familie dazu zu gehören sind wohl die ausschlaggebenden Eckpfeiler für den Erfolg von Pilatus.
Gegründet im Jahre 1939 durch Emil Bührle und die Elektrobank war Pilatus zuerst nur im Unterhalt tätig. Bereits 1940 befasste sich das Unternehmen mit der Konstruktion eines Flugzeuges für den Einsatz in gebirgigen Regionen. So entstand der SB-2 Pelikan als einziger Prototyp der sich 1948 anlässlich einer Flugshow überschlug und nicht mehr repariert werden konnte. Zu einer Serienfertigung kam es nie.
Bedeutung erlangte das Unternehmen jedoch erst in den 1945er Jahren bis
Mitte der 1950er Jahre mit dem Bau des P-2 Schulungsflugzeug und dem P-3
Trainingsflugzeug. Vom P-2 wurden 55 Exemplare verkauft und der P-3
stand mit 73 Flugzeugen zu Buche. Neben einigen weiteren Studien wie dem
P-4, P-5, PC-8D, PC-10 die alle den Status als Projekt oder Prototyp
nicht überschritten, folgte am 4. Mai 1959 mit dem Erstflug des Pilatus
PC-6 Porter der eigentliche, grosse Durchbruch. Nur zwei Jahre später
gab der PC-6 Turbo-Porter sein Debüt der bis in die heutigen Tage noch
in Stans gebaut wird. Gefolgt vom PC-7/PC-7 MkII als neues
Schulungsflugzeug hielt der Erfolg, auch im Ausland, ungebrochen an. Als
logische Weiterentwicklung ging der PC-9/PC-9M als modernisierte
Variante im Jahre 1985 an die ersten Kunden. Selbst ein Segelflugzeug,
genannt B4/PC-11 wurde 322 Mal in alle Welt verkauft. Der PC-12/PC-12NG
ist sicherlich das wichtigste Standbein von Pilatus im zivilen Sektor.
Mit über 1‘300 verkauften Exemplaren ist er auf allen fünf Kontinenten
unterwegs; oft auch als Lebensretter wie bei den Australian Flying
Doctors im Outback von Australien. Der neuste Wurf neben dem PC-24 ist
wohl der PC-21 Jet-Trainer zur Ausbildung auf Kampfjetflugzeuge der
seinen Erstflug am 1. Juli 2002 absolvierte. Bis heute haben Qatar,
Singapur, die Schweiz, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi
Arabien den PC-21 bestellt oder bereits eingeflottet
Und: „Last but not least“: Unser Geburtstagskind, der PC-24 Jet Mit der
neusten Bestellung des Schweizer Bundesrates erreicht die erste
Produktionslinie ihr Maximum und ist bis 2020 mit 85 Flugzeugen restlos
ausverkauft!
Fazit
Ganz sicher darf ich sagen, dass es ein denkwürdiger 1. August war, der einmal mehr ein innovatives Schweizer Unternehmen zeigt das die Bodenhaftung, trotz Erfolg, nicht verloren hat. Der Anlass zu ihrem 75 jährigen Bestehen und dem Rollout ihres neusten Produktes hat Pilatus wohl auch in Sachen „Feiern“ einen Meilenstein gesetzt. Nun freuen wir uns darauf wenn ihr jüngstes „Küken“ im März 2015 flügge wird. „HAPPY BIRTHDAY“ Pilatus.