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Die Geschichte der Trägergestützten U-Jagd
 

Schon vor dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg zeichnete sich die deutsche U-Bootplage im Atlantik ab. Genau wie im Ersten Weltkrieg versuchten die Deutschen England vom Nachschub über den Atlantik abzuschneiden und so zur Kapitulation zu zwingen. England antwortete auf diese Bedrohung mit einer verstärkten U-Boot-Abwehr und dem Convoy-System. Die U-Boot-Abwehr bestand aus Zerstörern und Geleitzerstörern die die Sicherung der Convoys auf See übernahmen. In der Luft wurden von Landstützpunkten aus Langsteckenpatroullienflugzeuge zur Suche nach U-Booten eingesetzt. Die Amerikaner auf der anderen Site des Atlantiks reagierten genau gleich und sandten Aufklärungsflugzeuge aus. Die Amerikaner verwendeten anfänglich die Consolidated PBY- Catalina und Lockheed Hudson und Ventura, später wurde in der Consoludated PB4Y- Liberator das ideale Langstreckenflugzeug gefunden.

 

Zwischen den USA und England verblieb jedoch ein Streifen Seegebiet der sogenannte „Atlantik Gap“, den die Flugzeuge nicht erreichen konnten. Diese Lücke wurde zum beliebten Jagdgebiet der Deutschen U-Boote dort waren sie vor Luftangriffen sicher. England beabsichtigte diese Lücke mittels Flugzeugträgern zu schließen. Das vereinigte Königreich war damals jedoch nicht in der Lage Flugzeugträger im großen Stil zu Bauen. So beauftragte es die USA dazu. Die angeforderten Flugzeugträger wurden größtenteils aus Frachtschiffen umgebaut und waren daher relativ klein. Dies war aber kaum hinderlich sondern viel eher von Vorteil: dadurch wurden die Geleitträger sehr wendig. Die USA bauten in der Folge für die Royal Navy 37 Geleitträger und für ihre eigene U.S. Navy 86 weitere.

Die HMS Attacker war einer der ersten dieser Geleitträger die von der Royal Navy in Diest gestellt wurde. Die Briten verwendeten als Flugzeuge die bewährte Fairey Swordfish als U-Boot Jäger und als Jagdschutz Hawker Sea Hurricane oder Grummen Wildcat.

Auf amerikanischer Seite war die CVE-9 USS Bogue einer dieser Geleitträger der am 15. Januar 1942 vom Stapel lief. Die Indienststellung fand an 26. September 1942 statt. Die USS Bogue beherbergte als fliegende Einheit die Staffel VC-9 ausgerüstet mit TBM-1 Grumman Avenger zur U-Boot-Jagd und FM-2 General Motors Wildcat zum Selbstschutz. Auf den kleinen Geleitträgern konnten insgesamt nur 24 Flugzeuge untergebracht werden: 12 TBM-1 und 12 FM-2. Die TBM-1 Avenger hatte noch keine spezielle Ausrüstung zur U-Boot-Suche an Bord, man verliess sich einzig auf die guten Augen der Besatzung.

Auf dem Geleitträger waren allerdings einige recht primitive elektronische Geräte vorhanden. Er besass das HF/DF auch HuffDuff genannt. Mit diesem Gerät konnten gegnerische Funksprüche eingepeilt und die feindliche Position errechnet werden. Eine weitere Möglichkeit war das Enigma-Gerät. „Enigma“ wurde die erbeutete deutsche Chiffrier und Dechiffriermaschine genannt, mit der schon früh verschlüsselte deutsche Funksprüche entschlüsselt und somit viele deutsche U-Boote entdeckt werden konnten. Zudem war der Träger noch mit der SC-Antenne des Radars zur Erfassung von Überwasser-Zielen ausgerüstet. Am 22. Mai 1943 fiel das deutsche U-Boot U-569 als erstes einem US Geleitträger zum Opfer. In der Folge wurde durch das Eingreifen der Geleitträger aus dem Jäger bald der Gejagte. Die US Navy versenkte im Atlantik 53 deutsche ein französisches sowie ein Japanisches U-Boot.

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VS-21-1.png (91054 Byte) VS-32-1.png (96607 Byte)
 

Das Hunter Killer Team der frühen 50er Jahre bestand aus je einer Grumman TBM-3W als Hunter und Grumman TBM-3S oder TBM-3E als Killer

 

Im März 1943 wurde die Bewaffnung der TBM-1 Avenger verstärkt sie erhielt den neuen akustischen Torpedo Mk.24. Dieser Torpedo lenkte sich anhand der Motorengeräusche des U-Bootes selbst ins Ziel. 1944 stiess die TBM-1C Avenger zu den Frontstaffeln sie hatte unter dem rechten Flügel das AN/APS-3 Radar das jedoch nur Überwasser Ziele entdecken konnte.  Dies war weiter jedoch kein Nachteil da die deutschen U-Boote meistens Überwasser fuhren und nachts sogar ihre Angriffe aufgetaucht durchführten. Die Reichweite dieses Radars lag bei nur 16 Km.

Die TBM-1C wurde bald durch die TBM-1D Avenger verdrängt die das verbesserte AN/APS-4 Radar mit einer Reichweite von nun 21 Km besass. Eine weitere Verbesserung aber wurde erst nach dem Krieg mit der Einführung der TBM-3W Avenger erzielt. Der eigentliche Zweck der TBM-3W Avenger war die Luftraumüberwachung und erst in zweiter Linie die U-Boot-Jagd. Sie hatte das AN/APS-20 Radar in einem Radom zwischen den Fahrwerken installiert und die beiden Radaroperateure waren im Bombenschacht untergebracht. Solcherart ausgerüstet war es der TBM-3W Avenger nicht mehr möglich Waffen mitzunehmen. Sie wurde daher nur als Jäger (Hunter) eingesetzt ;zum Zerstören der U-Boote benützte man einen sogenannten "Killer" meistens eine TBM-3E, aber auch die TBM-3S Avenger. Das "Hunter-Killer" Team war entstanden. Die TBM-3W/ E und S Avenger erreichten bald ihre Leistungsgrenze. und konnten nicht mehr weiter verbessert werden Schon im Oktober 1944 forderte die US Navy von Grumman einen Nachfolger.

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Sie verlangte ein modernes Flugzeug mit Propeller- und Strahltriebwerk. Diese Idee war jedoch undurchführbar weshalb auf das Strahltriebwerk verzichtet wurde, die Größe des Flugzeuges aber nicht verringert wurde. Daher war der Prototyp der Grumman AF-2 Guardian schon vor dem Erstflug am 23. Dezember 1946 total untermotorisiert. Probleme mit Propeller und Motor verzögerten die Indienststellung der AF-2 Guardian um einige Jahre.

Bei der Guardian wurde das Hunter-Killer Team beibehalten, die AF-2W mit dem bewährten AN/APS-20 Radar in der Rolle des Hunter und die AF-2S als Killer. Die AF-2S hatte zur besseren Zielerfassung unter dem rechten Flügel das kleine AN/APS-31 Zielradar unter dem linken Flügel war der AN/AVQ-2 Suchscheinwerfer angebracht. Als Bewaffnung standen der AF-2S sechs HVAR-Raketen (ungelenkt) und im Bombenschacht ein Mk.34 Torpedo oder vier Wasserbomben Mk.54 zur Verfügung.

Beide Guardian Varianten wurden durch den Pratt and Whitney R-2800-48W Sternmotor mit 2’400 PS angetrieben. Die AF-2W hatte eine Besatzung von vier die AF-2S von nur zwei Mann. Das Abfluggewicht der AF-2W lag bei 11,56 Tonnen was für ein einmotoriges Flugzeug recht beachtlich ist. Am 27.  September 195o wurde die Staffel VS-24 als erste mit der Guardian ausgerüstet. Der erste Einsatz fand im Dezember 1950 vom Geleitträger CVE-122 USS Palau, aus statt. Die Unfallrate der Guardian erwies sich als erschreckend hoch, die Geleitträger waren für das Flugzeug einfach zu klein. Die US Navy entschloss sich in der Folge einige CVA-Träger der Essex-Klasse zu CVS- also U-Jagdträgern umzubauen.

1953 wurde eine weiter Verbesserte Version der Guardian an die US Navy abgegeben die AF-3S.  Sie hatte zusätzlich das AN/ASQ-6 System an Bord das auch MAD (Magnetic Anormaly Detection) genannt wurde. Beim AN/ASQ-6 MAD wurden die von U-Booten verursachten Abweichungen des Erdmagenetfeldes gemessen. Der MAD wird an einer ca. 5 Meter langen Sonde an Heck der Guardian nach hinten ausgefahren um die magnetische Strahlung des eigenen Flugzeuges nicht als störendes Element in die Messungen Miteinbeziehen. Die AF-3S führte zusätzlich noch AN/AQA-2 Sonarbojen mit sich.  Sonarbojen dieses Typs waren eigentlich nur schwimmende Mikrophone, mit denen lediglich festgestellt werden konnte ob U-Boote vorhanden sind oder nicht. Die genaue Position der Boote konnte damals noch nicht ermittelt werden. Von der Grumman Guardian wurden 390 Stück produziert.

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Das Hunter Killer Team der frühen 50er Jahre bestand aus je einer Grumman TBM-3W als Hunter und Grumman TBM-3S oder TBM-3E als Killer

 
 

 

 

Die immer komplexen werdende technische Ausrüstung machte bald ein grösseres Flugzeug notwendig. Am 30. Juni 195o beauftragte die US Navy, die Firma Grumman zur Entwicklung eines neuen U-Jagdflugzeuges. Diesmal sollte es ein Hunter-Killer in einem sein. Der Erstflug der zweimotorigen S2F-1 (S-2A) Tracker fand bereits am 4. Dezember 1952 statt, sie war mit der damals modernsten Technik vollgestopft. Unter dem Rumpf war das ausfahrbare AN/APS-36 Suchradar installiert, das der Tracker eine Rundumsicht ermöglichte. Auf dem Dach befand sich das AN/APA-69 Radar, das zur Zielerfassung während dem Angriff diente.  Im Heck wurde wieder ein MAD-System das AN/ASQ-8 installiert. Wie bei der Guardian wurde es am Ende einer ausfahrbaren Sonde montiert. Unter dem rechten Flügel war der AN/AVQ-2A Suchscheinwerfer montiert. Das Heck der Motorgondeln diente zur Aufnahme von je 10 Sonarbojen des Typs AN/AQA-2A. An Suchgeräten besass die S2F-1 (S-2A) Tracker 9 verschiedene Systeme zur Radio Ausrüstung gehörten rund 15 Systeme. Dies alles wurde von einer vierköpfigen Besatzung bedient.

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Im Februar 1954 wurde mit der Staffel VS-26 die erste Frontstaffel mit der S2F-1 (S-2A) ausgerüstet. 1954-55 führte VS-25, mit ihren S2F-1, Operationen vom Geleitträger CVE-119 USS Point Cruz aus durch. Dabei wurde festgestellt dass die S2F-1 Tracker wegen ihrer grösse für Geleitträger nicht tauglich war. Die S2F-1 (S-2A) Tracker wurde in den folgenden Jahren nicht nur von der US Navy eingesetzt, auch einige andere Länder wie Kanada Holland Italien Japan Korea Thailand Brasilien Argentinien Uruguay und Taiwan wurden Abnehmer dieses Typs. Von der S2F-1 (S-2A) wurden 757 Stück produziert. Sie wurde von zwei Wright R 1820-82WA Sternmotoren mit je 1’525 PS angetrieben. Die Waffenzuladung der S-2A liegt bei 2’180 Kg. Sie setzte sich wahlweise aus zwei MK.43 Torpedos, und sechs Mk.54 Wasserbomben oder bis zu 24 FFAR Raketen (ungelenkt) zusammen.  Zwischen 1956 und 1959 wurden viele S-2A zu S-2B (S2F-1S) umgebaut. Die Radaranlagen wurden verbessert und das Jezebel AN/AQA-3 Sonargerät eingebaut. Zur gleichen Zeit wurde die Serienproduktion auf die Modifizierte Variante umgestellt diese wurde dann S2F-2 (S-2C) benannt. Von der S-2C wurden nur 60 Stück produziert. Am 20. Mai 1959 fand der Erstflug der S2F-3 (S-3D) statt. Im Gegensatz zu den Modifikationen an den Vorgängern unterschied sie sich äusserlich nun erheblich von ihnen. Der Rumpf wurde um 38 cm verlängert  was die Aufnahme der neuen Mk.44 und Mk.46 Torpedos aber vor allem der neuen Atomaren Mk.57 Wasserbomben ermöglichte. Die Flügelspannweite wurde um 9o cm verbreitert das Höhenleitwerk wurde ebenfalls erweitert. Auch die technische Ausrüstung wurde stark verändert. Äusserlich am markantesten ist das Fehlen des AN/APA-69 Radar auf dem Cockpitdach. Dieses Radar wurde durch das AN/APS-38B abgelöst das sich wie das alte AN/APS-38.in einem ausfahrbaren Schacht unter dem Rumpf befand. Das MAD System wurde durch das modernere AN/ASQ-l0A ausgetauscht. Die Sonaranlage AN/AQA-3 Jezebel wurde durch das neue AM/ASA-13 Julie-Jezebel erweitert. Bei diesem aktiven Sonar sendeten die Sonarbojen Schallwellen aus die vom U-Boot reflektiert wurden und seine Position verrieten. Die Anzahl Sonarbojen wurde auf 16 in jeder Motorengondel erhöht. In die S-2D wurde auch ein neuartiges Suchgerät eingebaut, das kleine offizielle Bezeichnung trug und nur als "Sniffer" bekannt war, Der Sniffer führte während dem Flug ständig Luftmessungen durch und meldete Abgase von Dieselmotoren sofort. Die Waffenpalette der S-2D wurde wie schon erwähnt um einiges erweitert: zu den Neuerungen gehörte auch erstmals eine Lenkwaffe die AGB-12B Bullpup. Bei der Bullpup handelte es sich um eine radiogesteuerte Luft-See-Lenkwaffe, die gegen Überwasserschiffe eingesetzt wurde. Von der S-2D wurden 119 Stück produziert. Sie verdrängte die S-2A/B/C weitgehend von den Frontstaffeln in die Reserve und Trainingsstaffeln. Im Jahre 1962 umfasste die U-Jagdkapazität der US Navy 20 Frontstaffeln in 10 U-Jagdgruppen zwei Trainingsstaffeln und dreizehn Reservestaffeln. Dies bedeutete den absoluten Höchststand nach dem zweiten Weltkrieg. Zum Vergleich: Heute besitzt die US Navy 12 Frontstaffeln und zwei Trainingsstaffeln eine Reserve besteht nicht mehr.

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Codebuchstaben der Staffeln 1950 - 1976 (Tracker-Einheiten)

Staffeln / Namen

1950 - 1956

1956 - 1960

1960 - 1969

1969 - 1971

1971 - 1976

VS-20  SV - AX - -
VS-21 Fighting Redtails  BS YA NS NS NS
VS-22 Checkmates SL - AT AT AT / AU
VS-23 Black Cats MI PF NU - -
VS-24 Duty Cats SI - AU AU AU / AC
VS-25 Golden Eagles SK - NU - -
VS-26 Lucky Tigers  SH - AV - -
VS-27 Grimmwashdogs SM MA AU AU AU
VS-28 Gamblers - - AS AS AT / AC
VS-29  - - NS NS NS
VS-30 Sea Tigers SW MB AR AR AR
VS-31 Top Cats SP MC AS AS AU / AG
VS-32 Proffesionals SR MD AT AT AT / AC
VS-33 - - NT NT NT / NH
VS-34 - - AW - -
VS-35 Boomerangs - - NV NV NS
VS-36 Lucky Lightning  SD ME AV - -
VS-37 Rooster Tails SU SU NV NV NT / NH
VS-38 Claw Clan ST ST NT NT NT / NH
VS-39 Hoot Owls SN MF AW - -
VS-41 - - RA RA RA
VS-42 - - AX - -
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1961 verliess eine neue Variante der Grumman Tracker die S-2E, das Werk in Betphage New York. Die S-2E war eine Weiterentwicklung der S-2D. Sie unterschied sich vor allem durch das Neue AN/APS-88 Radar, das das AM/APS-38B der S-2D ersetzte. Das Julie-Jezebel Gerät wurde vom neuen AS/ASN-30 abgelöst. Äusserlich sind die S-2D und S-2E identisch. Die S-2E wurde auch in andere Länder exportiert: Nach Australien Korea Taiwan Venezuela Brasilien Argentinien Uruguay Peru und in die Türkei.  Die nächste Variante der Tracker war die S-2F eine Weiterentwicklung der S-2A/B die auf den neusten Stand der Technik gebracht wurde. Das AN/ASA-13 Julie-Jezebel und der "Sniffer" wurden in diese Maschinen eingebaut. Der Exporterfolg dieser Version wahr sehr gering, Gerade ein Exemplar wurde an Argentinien verkauft, das bei einem Feuer im September 1976 dann aber zerstört. Die S-2F wurden bei der US Navy grösstenteil bei Reserveeinheiten eingesetzt.

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USN VS-23 06 S-2E.png (64320 Byte) USN VS-25 2 S-2E.png (72776 Byte)

Die letzte von der US Navy benutzte U-Jagdversion der Grumman Tracker war die S-2G. Bei ihr handelte es sich um modernisierte S-2E's. Das Julie-Jezebel System wurde weiter verbessert und trug nun die Bezeichnung AM/ASN-92V. Auch die Möglichkeit Funksprüche des Gegners in tieferen Frequenzbereich aufzuspüren wurde mit dem AN/AQA-7 weiter verbessert. Als erste Tracker bekam die S-2G eine ECM Ausrüstung um sich gegen Gegnerische Angriffe auch Elektronisch zur Wehr zu setzen. Die S-2E und S-2G wurden bis in die Mitte der Siebzigerjahre hinein verwendet. Die Träger CV-63 USS Kitty Hawk und CV-60 USS Saratoga setzten als einzige „grosse“ Träger die Tracker im Rahmen des CV-Konzeptes ein. Das CV-Konzept beinhaltete dass die Anriffsträger die U-Jagdeinheiten Übernahmen und sich selbst gegen U-Boote zu schützen. Die CVS-Träger die die traditionellen Träger für die VS-Staffeln waren wurden alle stillgelegt.

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Die Idee für ein neues ASW-Flugzeug als Ersatz für die Tracker, geht auf das Jahr 1968 zurück. Ein Konsortium von Lockheed und Vought gewann die Ausschreibung VSX für ein neues ASW-Flugzeug der US Navy, Am 4. August 1969 wurde der Entwicklungsauftrag offiziell an Lockheed gegeben. Der Erstflug der S-3A Viking fand am 8. November 1971 statt die erste Landung auf einem Träger der US Navy war im November 1973 auf der CVA-59 USS Forrestal. Im Systemaufbau gleicht die S-3A der Tracker weitgehend, obwohl die S-3A weit modernere Systeme aufzuweisen hat. Im Bug befindet sich das grosse Such- und Zielverfolgungsradar AN/APS-116 unter dem Cockpit, in einem ausfahrbaren Schacht ist ein FLIR (Forward Looking Infra Rad Gerät untergebracht das als Zielgerät für Bomben mit Infrarotsuchkopf (Paveway) dient. An den Flügelspitzen der Viking befinden sich die ECM Anlagen zum Selbstschutz, AN/ARL-47. Im Heck des Rumpfes sind 60 mit der modernsten Technik ausgerüsteteg Sonarbojen verstaut. Die S-3A kann wahlweise 5 verschiedene Typen von Sonarbojen einsetzen: die SSQ-41 für die Tieffrequenz-analyse die SSQ-50 als aktives Sonar zum Aufspüren der U-Boote. Zusätzlich kann die S-3A mit den SSQ-62 und SSQ-47 Sonarbojen die Richtung der Sonarergebnisse und ihre Entfernung genau bestimmen. Die SSQ-36BT schliesslich dient zur Bestimmung der Wassertemperatur in verschiedenen Wassertiefen. Dies ist insofern von Bedeutung, als die unterschiedlichen Wassertemperaturen die Sonarergebnisse verfälschen können. Über den Sonarbojen befindet sich das "Sniffer" System, Ganz im Heck der S-3A Viking ist das MAD-System AN/ASQ-81 untergebracht, (Auch die S-3A Viking kann das MAD an einer Sonde nach hinten ausfahren.) Alle Suchinformationen die die S-3A Viking aufnimmt werden an Bord von zwei Computersystemen analysiert und verarbeitet. Als Bordcomputer dienen der S-3A Viking der UNIVAC 1832 und der Sanders AN/OL-82/AYS. Alle Daten der aufgesparten U-Boote werden mittels Data-Link-Verbindung den Trägern übermittelt während diese wiederum über Sateliten miteinander in Verbindung stehen und so Informationen untereinander austauschen können.  An dieses Weltumspannende Informationsnetz sind auch alle U-Jagdeinheiten der NATO und SEATO angeschlossen. Mittels dieses Systems kann ein einmal entdecktes feindliches U-Boot um den ganzen Erdball verfolgt werden. Die Besatzung der S-3A Viking besteht wie schon bei der Tracker, aus Pilot Copilot und zwei Operateuren Tacco und Senso genannt. Die Bewaffnung ist sehr umfangreich und besteht aus sechs Mk.82 225 Kg Bomben und zwei Mk.46 oder Mk.36 Torpedos. Anstelle der Torpedos Können auch vier Mk.53 Seeminen oder Mk.54 Wasserbomben oder gar zwei Atomare Mk.57 Wasserbomben mitgeführt werden Die Reichweite der S-3A Viking liegt bei rund 4.700 Km diese kann durch Luftbetankung noch erweitert werden. Die Einsatzzeit beträgt ca. 7 Std.  Die Staffel VS-21 stellte im Februar 1974 die S-3A Viking als Erste in Einsatz. S-3A-Staffeln werden heute nicht mehr von CVS-Trägern aus eingesetzt, sondern operieren nunmehr von grossen CV-Trägern aus. Die Träger CV-41 USS Midway und CV-43 USS Coral See konnten (bis zu Ihrer Stillegung) als einzige Träger der US Navy keine S-3A Viking aufnehmen da das Landegewicht zu hoch war. 

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USN VS-22 3 S-2E.png (64341 Byte) USN S-3A VS-22 02.png (100676 Byte)

Die letzte Variante der Viking ist die S-3B, eine auf den neusten Stand der Technik gebrachte S-3A. Die wichtigsten Änderungen betreffen den Ersatz des AN/APS-116 Radar durch das AN/APS-137 und den Austausch der Computersysteme. Die S-3B Viking besitzt jetzt den IBM AN/UYS-1 und den Sanders AN/OL-320/AYS Computer. Zur elektronischen Verteidigung wurde auf der linken Seite im Heck der AN/ALE-39 Leuchtpatronen- und Düppelwerfer installiert. Auch die Sonaranlage wurde ergänzt und verbessert. Die Bewaffnung wurde um die Lenkwaffe AGM-84 Harpoon erweitert dadurch kann die S-3B Viking auch Überwasserschiffe und Landziele bekämpfen. Lockheed hat in den letzten Jahren alle 160 noch existierenden Viking auf den S-3B Standard modifizierz; die ersten S-3B wurden im Januar 1988 einsatzbereit erklärt. 

  

Die US Navy hat mit der S-3B Viking ihre Entwicklung der U-Jagd aus der Luft bis heute eigentlich abgeschlossen. Der Hubschrauber und damit die SH-60F und SH-60B haben die Rolle der Viking grösstenteils übernommen. Die Gefahr die U-Boote darstellen ist scheint den Ende des kalten Krieges bei weitem nicht mehr so bedrohlich. Die US Navy hat sich daher entschlossen auf die Viking zu versichten und bis 2009 alle Staffeln aufzulösen. Die VS-29 und -38 wurden am 30. April 2004 als erste Einheiten aufgelöst. 2009 wurde VS-33 als letzte Staffel aufgelöst.

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USN S-3A VS-35 02.png (71112 Byte) USN S-3B VS-22 06.png (73410 Byte)

In meinem Bericht habe ich verschiedene Bezeichnungen für das gleiche Flugzeug verwendet. Von 1922 bis 1962 benutzte die US Navy ihr eigenes Benennungssystem. Ab 1962 wurde mit der US Air Force ein gemeinsames  eingeführt, somit erhielten alle US-Navy Flugzeuge neue Bezeichnungen. Nachfolgend eine Aufstellung der in meinem Bericht verwendeten Bezeichnungen:

Alt Neu Hersteller und Name
S2F-1 S-2A Grumman TRACKER
S2F-1T TS-2A Grumman TRACKER
S2F-1S S-2B Grumman TRACKER
S2F-1S1 S-2F Grumman TRACKER
S2F-2 S-2C Grumman TRACKER
S2F-2P RS-2C Grumman TRACKER
S2F-3 S-2D Grumman TRACKER
S2F-3S S-2E Grumman TRACKER
WF-2 E-1B Grumman TRACER
TF-1 C-1A Grumman TRADER
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last update 1. March 2013

written 1. November 2003

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