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Grumman F11F-1 Tiger .
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Historisches

Eigentlich sollte die Tiger nur eine verbesserte Version der Grumman F9F-6 Cougar werden doch in Zusammenarbeit zwischen Grumman und der US Navy, die immer neue Forderungen an das Flugzeug stellte, entstand aus der Cougar die völlig neue Tiger.

 

Nach dem Korea-Krieg forderte die US Navy einen Jäger mit höherer Kampfkraft und vor allem mit Überschallgeschwindigkeit. Bei Grumman wollte man mit einer Kampfwertsteigerung der F9F-6 dieses Ziel erreichen. Für die F9F-7 wie nun die Cougar benannt wurde verwendete man das englische Armstrong Siddley Saphire Triebwerk das von Wright verbessert worden war, Anhaltende Probleme mit der Luftzufuhr führten dazu dass die Luftansaugstutzen verlängert, und an der Rumpfseite plaziert werden mussten. Die Flügel wurden völlig neu überarbeitet und aerodynamisch mitgehend verbessert, dies hatte zur Folge dass das Fahrwerk nicht mehr in den Flügeln untergebracht werden kannte. Der Flügel hatte Spoiler Vorflügel und Querruder über die ganze Spannweite erhalten. Eine technische Besonderheit ist dass die Flügel an Bord der Flugzeugträger nach unten gefaltet wurden.

Das Fahrwerk wurde neu konstruiert und in den Rumpf einziehbar gestaltet dieser wurde gestreckt und nach der britischen Flächenregel (Aera Rule) mit einer Wespentaille versehen,

Der Entwurf glich nun ¨überhaupt nicht mehr einer Cougar so erhielt das Flugzeug den neuen Namen Tiger.

Die US Navy bestellte am 27. April 1953 sechs Vorserienflugzeuge die nun, F9F-8 genannt wurden. Die Bezeichnung F9F-7 vergab man an eine Cougar die nur sehr geringe Änderungen gegenüber der F9F-6 aufwies.

 

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Am 30. Juli 1954 fand der Erstflug der Tiger in Bethpage New York statt der Pilot war Corwin "Corky" Meyer.

Die erste Tiger wurde mit dem 365-W-4 Triebwerk ausgerüstet, das jedoch. noch über keinen Nachbrenner verfügte, erst der zweite Prototyp erhielt das 365-W-7 mit Nachbrenner. Bei den Testflügen ergaben sich neue Probleme, weitere Verbesserungen drängten sich auf. Man sah sich Veranlasst auch die Flugzeugzelle einer Überarbeitung zu unterwerfen. Die Luftansaugstutzen wurden unteranderem mit Spaltplatten ausgerüstet.

In dieser überarbeiteten Version Bestellte die US Navy 41 Maschinen. Wiederum erhielten die Flugzeuge mit F11F-1 eine neue Bezeichnung, F10F-1 wurde an die Grumman Jaguar vergeben die aber nie in Serie ging.

Im April 1956 fand auf den Flugzeugträgern CVA-60 USS Saratoga und CVA-59 USS Forrestal die Trägerqualifikation statt. Am 8. Mai 1957 wurde die neu aufgestellte Staffel VA-156 "Iron Tigers" mit der F11F-1 Tiger ausgerüstet. Es ist ungewöhnlich dass eine Angriffsstaffel (VA) ein Jagdflugzeug erhält normalerweise werden Jäger an VF-Staffeln gegeben.

 

Die zweite Staffel war die Jagd-Staffel VF-21 "Callengers" sie führte auf den Flugzeugträgern CVA-59 USS Forrestal CVA-20 USS Bennington und auf der CVA-61 USS Ranger Trägerqualifikationen für ihre Piloten durch, wurde aber nicht einsatzmässig von Trägern aus geflogen. Als letzte Staffel erhielt die Test und Versuchsstaffel VX-3 die Tiger. Alle diese Staffeln machten nur Trägerqualifikationen und keine Einsätze mit der Grumman F11F-1 Tiger.

 

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Die US Navy bestellte ein zweites Los von 253 Maschinen. Die US Navy wünschte für diese Maschinen einige Änderungen. Im Bug wurde Platz für ein Radar geschaffen, welches aber nie angebaut wurde, vorgesehen war das AN/APS-50 Radar. Die Luftbetankungssonde, die sich in der Bugspitze befand, wurde auf die rechte Seite verlegt und war nun einziehbar. Die Flügelwurzeln wurden steiler nach vorne gezogen das Cockpit neu Instrumentiert und das Triebwerk durch das J65-W-18 ersetzt das zuverlässiger war.

Die Maschinen erhielten, welch ein Wunder, keine neue Bezeichnung das erste Los wurde „short nose“ das zweite als „long nose“ genannt.

Von den bestellten 253 Flugzeugen wurden aber nur 157 produziert die US Navy stornierte diesen wie auch weitere Aufträge über 85 F11F-1P Aufklärer und 135 F11F-1 Jäger. Die US Navy hatte das Interesse an der Tiger verloren. Als neuer Jäger galt die F8U-1 Crusader von Vought. Dennoch wurden die bestellten (vor der Stornierung) F11F-1 in Dienst genommen. Die neuen Maschinen wurden an die Staffeln VA-156 und VF-21 sowie an die folgenden Jagd-Staffeln VF-33, VF-51 VF-121 VF-191 und VF-211 abgegeben. Die Staffel VA-156 wurde 1958 in VF-111 umbenennt. Die Einsatzperiode der Tiger in den Frontstaffeln der US Navy war nicht gerade lang schon 1961 gaben die meisten ihre Maschinen wieder ab und wechselten auf die F8U-1 Crusader. Die Tiger fristete nun ihr leben in den Trainingsstaffeln und beim Kunstflugteam Blue Angels. 1957 wurden die Blue Angels mit der „short nose“ ausgerüstet und wechselten nach der 1958er Saison auf die „long nose“ über. Bei den Angels war die Tiger wegen ihrer Wendigkeit und einfachen Handhabung sehr beliebt. Die F8U-1 Crusader wurde auch bei den Blue Angels als Nachfolger evaluiert aber als völlig ungeeignet abgelehnt. Erst 1968 wurde die Tiger durch die F-4J Phantom II von Mc Donnell Douglas ersetzt. Die Phantom ist wie die Crusader für den Kunstflug nicht geeignet, aber die ständig grösser werdenden Probleme mit der Logistik und den Ersatzteilen der Tiger zwangen die US Navy zu diesem Schritt.

 

Grumman hatte 1958, nach der Stornierung der restlichen Tiger, versucht der US Navy eine verbesserte Version schmackhaft zu machen. Die F11F-1F Super Tiger hatte das General Electric 379-GE-3A Triebwerk mit rund 2’000 KP mehr Schub und erreichte damit eine Geschwindigkeit von ca. 2’160 Km/h was damals einem inoffiziellen Geschwindigkeitsweltrekord gleich kam. Doch bei der US-Navy war die Entscheidung zu Gunsten der F8U-1 Crusader gefallen.

Die Super Tiger wurde auch von der Schweiz einer Evaluation unterzogen doch da die US Navy kein Interesse zeigte, war die Möglichkeit einer Produktion zu gering so schied die F11F-1F wieder aus.

 

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Obwohl die Tiger nie in einem Krieg eingesetzt worden waren, auch nicht während der Libanon-Krise 1958, wurde dennoch ein Abschuss erzielt. Allerdings mit Boomerang Effekt.

Es war der 21. September 1956 der Testpilot Tom Attrige von der Grumman Aerospace Companie flog mit einer Tiger einen Testeinsatz auf ca. 6'800 Meter östlich von Long Island NY bei dem das Waffensystem auf einwandfreies funktionieren geprüft werden sollte. Zum testen der Kanonen schoss er einen Feuerstoss von vier Sekunden mit den vier 20mm Kanonen. Danach ging er in einen Sinkflug über und feuerte einen zweiten Feuerstoss von drei Sekunden dann waren die Kanonen lehr. Nach dem Schiessen ging Attridge auf Mach 1,3 und setzte den Sinkflug fort. Auf 2'100 Meter Höhe prallte etwas auf die Windschutzscheibe gleichzeitig verlor das Triebwerk rund 80 % seiner Leistung. Es gelang ihm mit dem havarierten Flugzeug wieder auf 4'000 Meter zu steigen verlor aber dabei an Geschwindigkeit. Er flog nun behutsam Richtung Long Island dort liefen alle Vorbereitungen für eine Notlandung auf dem Werksflughafen an. Attridge sank und verlor immer mehr an Geschwindigkeit kurz vor Long Island gab das Triebwerk endgültig seinen Geist auf. Als Segelflieger erreichte er Long Island aber bis zum Flugplatz schaffte er es nicht mehr. Eine Gruppe von Bäumen war Endstation. Mit Verletzungen wurde Attridge ins nächste Hospital eingeliefert. Die Untersuchungskommission die nach dem Absturz gebildet wurde stellte fest dass Attridge die ballistische Kurve seiner eigenen 20mm Geschosse durchkreuzt hatte Drei Treffer wies das Flugzeug auf, eines davon traf in den Luftansaugkanal und Teile daraus zerstörten das Triebwerk. Tom Attridge wurde nach dem Hospital Aufenthalt mit einer Auszeichnung von Grumman "geehrt" für den ersten Selbstabschuss.

Die Tiger besitzt als Bewaffnung wie bereits erwähnt vier 2o mm Kanonen mit ca. 8o Schuss Munition. Zusätzlich kann sie an vier verschiedenen Waffenstationen Bomben Raketen und Lenkwaffen mitnehmen. Die Normale Konfiguration ist 2 Sidewinder Raketen und zwei 300 Gallonen Tanks die zur Verringerung des Luftwiderstandes eine Wespentaille aufwiesen. (Diese Tanks wurden praktisch nie verwendet, die Tiger flog selten mit Tanks und wenn, dann mit den Standard 300 Gallonen Tanks der US Navy.)

 

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Doch die Entwicklung ist hier noch nicht abgeschlossen, denn 1973 brauchte die System Test Division eine Spezialabteilung der US Navy, zwei Testflugzeuge für eine neue Idee im Luftkampf.

Die beiden Maschinen waren ehemalige Flugzeuge der Blue Angels die in Litchfield Park in Arizona eingelagert waren.  Eine der beiden wurde mit einer dreiteiligen Schubumkehrklappe ausgerüstet ähnlich wie sie die Saab Viggen besitzt. Die zweite Tiger wurde so belassen wie sie war und diente als Vergleichsmaschine. Charles "Chuck" Seawell führte am 9.Februar 1973 den Erstflug der "Rohr Tiger" statt. Mit der "Rohr Tiger" wurde die Verwendung der Schubumkehr in Kampfsituationen getestet. In nur 14 Testflügen wurde die Schubumkehr in der Luft für insgesamt 90 Minuten getestet, Gesamthaft wurden 82 Flüge durchgeführt bevor das Programm im Januar 1975 ohne greifbare Ergebnisse aufgegeben wurde.

 

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last update 1. March 2013

written 1. November 2003

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