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Von der Phantom zur Banshee

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Die Geschichte der Banshee begann am 2. März 1945. An diesem Tag entschied sich die US Navy die Entwicklung der FD-1 Phantom, die ihren Erstflug nur einen Monat zuvor am 26. Januar 1945 hatte, mit der Banshee weiterzuführen. Die Phantom war der erste reine Düsenjäger der US Navy, doch wurde schon sehr früh klar, dass die Maschine nicht dei Leistungsfähigkeit hatte, welche die US Navy erwartete. Die Reichweite, Geschwindigkeit, Bewaffnung und Flughöhe des neuen  Düsenjägers sollte gleich oder gar besser als die der vergleichbaren Jäger der USAAF resp. USAF sein.

 

Das Konzept der Phantom wurde für die Banshee beibehalten. Mc Donnell wollte zuerst eine vergrösserte Version der Phantom herstellen, mit zwei Westinghouse J34-WE-22 Triebwerken die beide je 1'300 Kp Schub entwickelten. Die Bewaffnung sollte von vier 50 Cal. (12,7 mm) Maschinengewehren auf vier 20 mm Kanonen, mit je 150 Schuss, verbessert werden.  Es zeigte sich jedoch sehr schnell, dass die nicht Möglich war. Der Rumpf und die Flügel mussten völlig neu Konstruiert werden.

 

Die Flügelspannweite wurde um 25 cm verlängert, die Rumpfstruktur und die Konstruktion der Lufteinläufe wurde verstärkt. Ein vergrössertes und verstärktes Seitensteuer wurde verwendet. Das Fahrwerk wurde völlig neu Konstruiert und nach aussen in die Flügel eingezogen. Speziell wurde ein sogenanntes "Kniefahrwerk" angebracht. Das "Kniefahrwerk" wurde an den Fahrwerktoren des Bugfahrwerkes angebracht. Die Idee war, dadurch das Heck es Flugzeuges anzuheben um bessere Möglichkeiten zum Parken der Flugzeuge auf einem Tröger zu haben. Weiter konnten die heissen Triebwerksabgase dadurch nach oben abgelenkt werden. Die Idee setzte sich jedoch nicht durch und spätere Maschinen hatten dise Ausrüstung nicht mehr.

 

Der Erstflug der XF2D-1 Banshee fand am 11.Januar 1947 auf dem Lambert Field in St. Louis, Missouri, statt. Testpilot war Robert M. Edholm. Der Erstflug, der von Beobachtern der US Navy und Vertretern der Mc Donnell Werke verfolgt wurde, war ein glatter Erfolg. Ohne Probleme erreichte Robert Edholm eine Steiggeschwindigkeit von 2'743 Meter per Minute, einem Wert der das doppelte der vergleichbaren Maschinen dieser zeit entsprach. Kleinere Probleme im Bereich des Hecks wurden jedoch beim Erstflug und den folgenden Test festgestellt. Das Problem konnte durch eine Verkürzung des Seitenruders an der Basis und dem entfernen des Anstellwinkes des Höhenruders korrigiert werden.

 

F2H-1

Die US Navy bestellte im Mai 1947 56 Serienflugzeuge der F2H-1, wie die F2D-1 Banshee nun bezeichnet wurde. Das Testprogramm wurde von dem NATC (Naval Air Test Center) in Patuxent River Maryland durchgeführt und zeigte keine weiteren Probleme. Die Trögertauglichkeit wurde an Bord der CVB-42 USS Franlin D. Roosevelt durchgeführt. Die Serienversion der Banshee hatte eine um 1'329 Liter auf 3'320 Liter vergrössertes Tankvolumen gegenüber dem Prototypen. Damit war die Banshee der Düsenjäger mit dem grössten Fassungsvermögen und Reichweite im Inventar der US Navy.

 

 

1948 wurden 30 F2H-1 und 1949 die restlichen 26 an die US Navy abgegeben. Die beiden Jagdstaffeln der CVG-17 VF-171 und VF-172 in NAS Cecil Field, Florida erhielten diese Maschinen.  Einige wenige gingen an die Erprobungsstaffel VX-3 in NAS Atlantic City, New Jersey.  Die F2H-1 hatte als Triebwerk das Westinghouse J34-WE-22 mit 1'300 Kp Schub, dies wurde nach kurzer Zeit durch das J34-WE-30 mit 1'361 Kp Schub ersetzt. 

 

F2H-2

Als die F2H-1 bei Mc Donnell's in Produktion ging, machte sich die Entwicklungsabteilung schon an die Verbesserung der Banshee. Im Juni 1948 dann, forderte die US Navy eine verbesserte Variante der Banshee.  Die Techniker von Mc Donnells verlängerten die Banshee um 35,6 cm und erhöhten den Treibstoffvorrat so um 177 Gallonen. Die Flügel wurden verstärkt damit an den Flügelenden je ein 200 Gallonen Zusatztank mitgeführt werden konnte. Um das erhöhte Gewicht kompensieren zu können wurden der F2H-2 die stärkeren Westinghouse J34-WE-34 Triebwerke mit einer Leistung von 1433 kp.

 

       
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Die F2H-2 bot auch in Bezug auf die Bewaffnung einige Vorteile gegenüber ihrer Vorgängerin. Die Zuladung, verteilt auf vier Waffenstationen, belief sich auf rund 910 Kg. Zwei Waffenstationen waren für 250 Kg Bomben ausgelegt, während die Restlichen eine Nutzlast von je. 120 Kg aufnehmen konnten.

 

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Am 18.August 1949 fand der Erstflug der F2H-2 Banshee statt. Der Erprobung verlief ohne grössere Probleme. Die US Navy bestelle 179 F2H-2 Banshees im August 1948. 1949 wurden noch weitere 279 Maschinen bestellt. Total wurden 408 F2H-2 produziert. Einige der F2H-2 fanden auch den Weg zum US Marines Corps.

 

F2H-2B

Um den Forderungen der US Navy nach einem Taktischen Atombomber gerecht zu werden Entwickelte Mc Donnell die F2H-2B mit verstärktem Flügel und einer erhöhten Nutzlast von 1360 kg. Die F2H-2B hatten die Möglichkeit unter der linken Flügelwurzel die Mk. 7( 748,5 Kg) oder Mk. 8 )1'465,1 Kg) Atomwaffen mitzuführen. Von der F2H-2B wurden nur 27 Maschinen hergestellt. Die Staffel VX-5 sowie die Staffeln VC-3 und VC-4 erhielten diese verbesserten Banshee. Im Rahmen von Detachementen dieser Staffeln wurden die F2H-2B von einigen Trägern eingesetzt. Äusserlich sind die F2H-2B von "normalen" F2H-2 nicht zu unterscheiden

 

Auf der Basis der F2H-2 wurden drei Spezialversionen entwickelt: die F2H-2N, ein Radar-Nachtjäger mit dem AN/APS-19 Radar; die F2H-2P, ein Fotoaufklärer mit sechs Kamerastationen, und die F2H-2B  ein verbessertet Jagdbomber mit erhöhter Zulandung.

 

   
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F2H-2N
 

Folgt später

 

   
 
F2H-2P

Eine der bekanntesten Versionen der Banshee ist der Fotoaufklärer, die F2H-2P. Die gute Reichweite und Flughöhe der F2H-2 prädestinierte die Banshee für die Rolle des Aufklärers. Die US Navy forderte Mc Donnell auf auf der Basis der F2H-2 einen Aufklärer mit sechs Kamerastationen zu entwickeln. Die Serienmaschine 123336 wurde als Prototyp mit einer um rund 70 cm verlängerten Nase ausgerüstet. Der Erstflug der F2H-2P fand am 12.Oktober 1950 statt. Durch die veränderte Flugzeugnase wurde das Flugverhalten nur in Bezug auf die Geschwindigkeit negativ verändert. Die Höchstgeschwindigkeit viel von 920 Km/h auf 850 Km/h ab. Die F2H-2P verfügte über sechs Kamerastationen, die Kameras liessen sich mittels einer Fernsteuerung im Flug vom Cockpit aus justieren. An den Unterflügelstationen konnte die F2H-2P zwei Behälter mit je 20 Blitzkartouchen für Nachtaufnahmen mitführen. Die Bewaffnung der Banshee wurde komplett entfernt, die Aufklärer konnten sich nur auf ihre Geschwindigkeit stützen. 

     

Die US Navy und das US Marine Corps bestellten insgesamt 89 Aufklärer. Betreiber waren die Navy-Staffeln VFP-61 (Westküste) und VFP-62 (Ostküste) der US Navy, sowie die Marinestaffeln VMJ-1, -2, -3 der US Marines. Die letzten F2H-2P wurden erst 1961 ausser Dienst gestellt.

 
F2H-3
   
 

Folgt später

 

F2H-4
     
 

Folgt später

 

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last update 1. March 2013

written 1. November 2003

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